Dodenau
Der Name „Dodenau“ tritt zum ersten Male urkundlich in einer am 21. Dezember 1184 in Verona von Papst Lucius III. ausgestellten Urkunde auf, in der er über die „Unverletzlichkeit des Stiftsbesitzes“ verfügt. Als 21. namentlich genannter Besitz wurde „Tatinowi …“ genannt; damit ist Dodenau gemeint. Später führte die große Entfernung zwischen dem Stift in Aschaffenburg und Dodenau zu einem Verkauf Dodenaus; das geschah um 1230 und ist urkundlich belegt. Bis zum Jahre 2002 galt 1278 als das Jahr der ersten Erwähnung Dodenaus. Aus einer Urkunde vom 27. September 1278 geht hervor, dass der Ort Dodenau als Tatinowe bezeichnet wurde. Im Jahre 1290 ist die Schreibweise Tadenowe. Nach Angaben aus weiteren Urkunden wurde 1333 von Thadinawe, 1348 von Dodenauwe gesprochen, bevor dann von Dodenau die Rede ist.
Zur Zeit der Sachsenkriege Karls des Großen im Jahre 778 war in dem Geländebogen Laisa-Battenberg-Dodenau das fränkische Heer aufmarschiert und drängte Widukinds Scharen der Linie Dodenau-Battenfeld zu, wo es ihnen eine vernichtende Niederlage beibrachte. Hunderte erlagen in dieser blutigen Schlacht den grimmigen Schwertstreichen oder fanden den Tod in den Fluten der Eder. Von ihren Gräbern, einer Au der Toten, leitet der Volksmund den Namen des Dorfes Dodenau her. 1349 wird unser Ort unter dem Namen „Duodinowe“, im 15. Jahrhundert mit der Bezeichnung „Dodenawe“ - zu der Au des Tuoto, Duodo, Tuto, Dudo, neudeutsch – „Doden“ genannt. Die Endsilbe „au“ unseres Dorfnamens wird im Althochdeutschen mit „owe“ gedeutet und ist eine grasreiche Fläche am Wasser, hauptsächlich Halbinsel oder Insel. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass bis zur nahen Gegenwart der untere Teil des Dorfes, beiderseitig des Ederlaufes, mit dem Namen „Insel“ bezeichnet wird. Wie aus einer Urkunde hervorgeht, bestätigte Graf Johann von Nassau im Jahre 1355 die Verpfändung zwei Drittel des Gerichtes zu Dodenau durch die Gebrüder Milchling an Johann von Hatzfeld.
Dodenau besitzt eine Martinskirche, deren Name auf Martin von Tours (317-402) zurückzuführen ist. Dieser wurde von den Franken sehr verehrt. Deshalb gaben die Franken ihren Kirchen den Namen Martinskirchen, was zum Schluss führen kann, dass die Dodenauer Kirche bereits vor dem 12. Jahrhundert existiert haben könnte.
Dodenau lag an dem so genannten „Hessenweg“, der nach Osten nahe Rennertehausen Anschluss an eine Landstraße namens „Siegener Straße“ hatte. Diese führte nach Frankenberg, wo eine Verbindung mit der Reichsstraße „Frankenberger Straße“ bestand (16. Jahrhundert). In westlicher Richtung führte der „Hessenweg“ nach Berleburg, wo er auf eine Nord-Süd-Tangente traf, die Anschluss an die Reichsstraße, die so genannte „Heerstraße“, hatte.
Um 1400 soll Dodenau wüst und unbebaut gelegen haben, suchte später hatzfeldischen Schutz auf, doch hatte Hessen die niedere und obere Obrigkeit. 1483 war Dodenau wieder besiedelt, so dass die Tatsache einer Fehlsiedlung auf untauglichem Boden als Grund der Wüstwerdung ausfällt. Einige Siedlungen blieben wüst. Hierzu zählte die alte Großsiedlung Ruhn mit Ober-, Mittel- und Unter-Ruhn, ebenso die „-hausen“ Orte wie Elbrighausen, Altershausen und Warmshausen, die alle in der Gemarkung Dodenau lagen. Die überraschend große Zahl dauernder Wüstungen im Amt Battenberg ist auf das Bestreben der Landgrafen zurückzuführen, nach dem Wüstfallen den Wiederaufbau von Siedlungen, die in der Hand des Adels waren, zu unterbinden. Die Uneinigkeit der Landgrafen zu Hessen mit den Herren zu Hatzfeld gab zum größten Teil den Ausschlag für das nicht Wiederaufbauen der alten Siedlungen. Die Landgrafen hatten die Wüstungen zum größten Teil aufgekauft oder ertauscht, um sie dann brach liegen zu lassen. Ihr Interesse galt vielmehr der Jagd. Der große Wildreichtum um Dodenau veranlasste die Landgrafen zur Durchführung großer Jagden, wobei oft die bestellten Felder der Bauern von den Pferden zertrampelt wurden.
Im 15. Jahrhundert wird zum ersten Male in unserem Dorf ein Pleban genannt; Dodenau stand damals unter dem Dekanat Battenfeld. 1495 verlieh der Erzbischof von Mainz die Pfarrei, nach der Reformation aber übte Hessen das Patronat aus. Um 1577 bekam Dodenau, das 52 Haushaltungen zählte, eine protestantische Pfarrei, der unser Nachbarort Reddighausen angeschlossen wurde. Aus der trüben Zeit des 30-jährigen Krieges berichtet der Volksmund vom Untergang der Ortschaften „Wormshausen“, „Liebrighausen“, 979 einem Graf Thiemo gehörend, „Oberriehen“, im Raume unser Wasserleitungsquellen, „Unterriehen“, in der Nähe der heutigen Kuhwiese und „Duzelhusen“ im Elbrighäuser Grund. Heute noch gültige Flurnamen wie „Kirchenstumpf“, in unmittelbarer Nähe der Hobe, „in den Höfen“, „Kirchtal“, „Mühlwiese“ und viele andere zeugen, dass einst an diesen Stätten Siedlungen standen.
Die ersten Zählungen der Bevölkerung Dodenaus stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, doch wurden zu dieser Zeit nur die Haushaltungen und nicht die Einwohner gezählt.
Die älteste auffindbare Bevölkerungsliste stammt aus dem Jahre 1586, datiert also nur circa 100 Jahre nach der Neubesiedlung Dodenaus. Schon damals gab es Bewohner mit den Zunamen Schmidt, Schneider, Müller und Veith, die auch heute noch in der Gemeinde Dodenau vorzufinden sind. Beziehungen der Zunamen können zwischen Nulde und Noll, uf den Ackern und Inacker, Scheffer und Schäfer, Bruell und Briehl sowie Eidam und Adam, bestehen.
Nach dem Tode Landgraf Philipp des Großmütigen waren die hessischen Lande in viele Teile zersplittert. Dodenau, zum Amt Battenberg zählend, kam zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Die Landgrafen kamen oft in die hiesige wald- und wildreiche Gegend. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt ließ Neu-Jägersdorf (die Kröge) um 1700, die Kleudelburg ab 1722 und das Battenberger Schloss erbauen. Alle drei Jahre begaben sich die hessischen Fürsten zur Kleudelburg, um dort mit großem Gefolge und Tross zur Jagd zu gehen. Als Erinnerung an diese Zeit vor circa 200 Jahren steht dicht bei dem ehemaligen Forsthaus Elbrighausen ein roter Sandstein mit einer Inschrift über einen Hirsch, der im Jahre 1763 im Buchgrund gefangen und in den Park nach Darmstadt gebracht wurde.
Dem Jagdschloss Kleudelburg waren Schutz- und Jagdhöfe vorgelagert, die aber schon von Philipp dem Großmütigen auf der letzten Gebirgskette des Rothaargebirges errichtet wurden. Zu diesen, an steilen Hängen stehenden, ehemals befestigten Gehöften, gehören die Höfe Rudolfsgraben, Burghölle, Burbach, Binsenbach und Fallgrube sowie das alte Zollgehöft Ohölle. Die vereinödeten Außengehöfte sollen zum Teil aus Fluchtsiedlungen westfälischer Grenzlandbauern beziehungsweise aus Zoll- oder Forsthäusern entstanden sein.
Landgraf Ludwig IX. erließ während seiner Herrschaft (1768-1790) Maßnahmen, die zur Erhöhung seiner Staatsfinanzen führen sollten. Unter anderem befahl er am 7. Oktober 1769, die Kleudelburg zum Verkauf auf Abbruch freizugeben. Haus für Haus wurde versteigert, sorgfältig abgerissen und an anderen Orten wieder aufgebaut. Drei Häuser, darunter zwei Marstallgebäude, wurden auf dem Auhammer (Battenberg) wieder errichtet, wovon noch heute ein Haus erhalten ist.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts führten die Dodenauer Bauern ein ärmliches Leben. Not und Hunger, hervorgerufen durch Missernten, prägten die Jahre 1770 und 1772. Die Kartoffel wurde neben dem Hafer zum Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung. Aufgrund der damaligen Gegebenheiten suchte die Bevölkerung nach weiteren Erwerbsmöglichkeiten, um die Einkünfte aufzubessern. So sammelten Kinder in den Wäldern Beerenfrüchte, die in den umliegenden Städten verkauft werden konnten. Die Erwachsenen stellten Siebe und Töpfe in Heimarbeit her, strickten Strümpfe, gerbten Leder, brannten Kohle oder fällten Holz, um einen Nebenverdienst zu haben. Viele Männer zogen jährlich 5 bis 6 Monate an den Rhein oder in die Wetterau, um sich als Fruchtschneider, Drescher oder Wollscherer Geld zu verdienen.
Die große wirtschaftliche Not, bedingt durch eine geringe landwirtschaftliche Ausbeute und begrenzte Erwerbsmöglichkeiten, löste bei der Bevölkerung eine dauernde Existenzangst aus und begünstigten einen recht starken Auswanderungstrieb aus Dodenau.
Die Hauptauswanderungszeit setzte nach 1850 ein. Als Hauptgründe dürften die schlechten wirtschaftlichen Zustände in der Heimat und die Entdeckung von Gold in Kalifornien (USA) gelten. Die Gemeinde Dodenau bezahlte im Jahre 1861 die Überfahrt für 10 Personen nach Nordamerika. In den Jahren 1851 bis 1862 betrug die Zahl der Auswanderer in Dodenau 100 Personen, wovon allein 93 in die USA auswanderten.
Schon 1832 gehörte Dodenau zum Kreis Biedenkopf, 1866 wurde es preußisch und gehörte mit seinen 660 Einwohnern zu Hessen-Darmstadt und schließlich wurde es 1932 dem Kreis Frankenberg angegliedert.
In den Jahren 1880/90 bekam Dodenau, damals 770 Seelen zählend, durch den Gewerbefleiß zahlreicher Bürger eine besondere Bedeutung. Besonders blühte die Lederindustrie; es sollen 10 Gerbereien gewesen sein. Hinzu kamen eine Reihe Schuhmacher- und Nagelschmiedereien.
Seit dem 16. Jahrhundert kam es im Großraum Biedenkopf zur Gründung zahlreicher, wenn auch kleinerer Eisenhämmer, Schmieden und Schmelzen, in denen Blei-, Silber- und Kupfererze geschmolzen und verarbeitet wurden.
Auch in der Dodenauer Gemarkung wurden Silbererze abgebaut, worauf der Name „Silberlöcher“ begründet ist, doch erlaubten die zu kleinen Erznester keinen rentablen Abbau. Die Gestehungskosten waren hoch, die Verkehrslage ungünstig und die Brennstoffe für die Schmelz-, Verhüttungs- und Hammervorgänge waren rar.
Nach 1820 entstanden auch Fabrikbetriebe, die in größerem Umfang Gegenstände auf Bestellung oder Massenerzeugnisse für den Markt produzierten, wie die im Jahre 1826 existierende Papierfabrik in Dodenau (heutige Rößmühle). Für die Dodenauer Bevölkerung bedeutete die Gründung des Battenberger Auhammers im Jahre 1773 und die des Reddighäuser Hammers im Jahre 1836 eine Möglichkeit, Arbeit in diesen neuen Gewerben zu finden.
Auch das heimische Handwerk entwickelte sich, obwohl es meist noch im Nebenerwerb mit der Landwirtschaft betrieben wurde. Im Laufe der Zeit bekam es ein immer größeres Gewicht und verdrängte die landwirtschaftliche Betätigung auf Erzeugung der zum Lebensunterhalt benötigten Lebensmittel. Das Berufsangebot der Dodenauer erweiterte sich ganz erheblich.
Von großer Bedeutung für die Dodenauer Bevölkerung war vor allem der Bau der Eisenbahnanschlussstrecke Allendorf/Eder - Berleburg im Jahre 1910. Durch diese Bahnlinie wurde eine Verbindung mit den Städten Bad Berleburg und Frankenberg geschaffen. Gleichzeitig profitierte die Gemeinde von dem Bau einer Halle durch die Reichsbahn, welche den Arbeitern als Unterkunft und Kantine diente. Dieses Gebäude wurde später durch den Gesang-, Krieger- und Turnverein käuflich erworben und nach der Umsetzung auf „Die Bleiche“ zur Turn- und Festhalle ausgebaut.
Im Ersten Weltkrieg beklagte Dodenau 48 Tote beziehungsweise Vermisste. Anschließend setzte sich der stetige Bevölkerungsanstieg weiter fort, der sich besonders zwischen den Jahren 1939 und 1948 stark bemerkbar machte, obwohl wieder 51 Tote beziehungsweise Vermisste durch den Zweiten Weltkrieg die Einwohnerzahl schwächten. In diesem Zeitabschnitt ist der große Bevölkerungsanstieg auf die Ansiedlung Evakuierter und Heimatvertriebener sowie den natürlichen Geburtenzuwachs nach Kriegsjahren zurückzuführen.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war als Industriebetrieb nur eine Schuhleistenfabrik - die während der Hochkonjunktur 48 Personen beschäftigte - vertreten. Bei den in Dodenau in dieser Zeit ansässigen Betrieben handelte es sich um „Unternehmen“ Einheimischer, die den Sparten Handwerk, Handel und Dienstleistungen zuzurechnen waren.
Zunehmende Rationalisierung, Monopolisierung, Konzentration in zentralen Orten, Konkurrenzkampf und Konjunkturdämpfung veranlassten manchen Dodenauer Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, sein unrentabel gewordenes Geschäft beziehungsweise den Handwerksbetrieb wieder aufzugeben. Dies betraf vor allem diejenigen Erwerbszweige, die durch maschinelle Fertigungsmethoden zum Aussterben verurteilt wurden, wie zum Beispiel das Schneider- und das Schuhmacherhandwerk. Im Jahre 1968 musste auch aus den gleichen Gründen die Schuhleistenfabrik schließen. Besonders schwer wurden die Dodenauer Gerber getroffen, die allesamt wegen Absatzmangels ihren Betrieb einstellen mussten. Der Beruf des Fabrikarbeiters nahm jetzt die zentrale Stellung ein.
Nach 1948 waren die Bevölkerungszahlen wieder stark rückläufig, da ein Teil der Heimatvertriebenen und Evakuierten, vor allem die jüngere Generation, in wirtschaftlich interessantere Gebiete abwanderte.
Seit Anfang der siebziger Jahre stieg die Bevölkerungszahl der Gemeinde langsam an und erreichte Mitte der neunziger Jahre, bedingt durch den Zuzug der deutschen Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion, den Höchststand von 1503 Einwohnern.
Die Gründung eines Verkehrs- und Verschönerungsvereins im Jahre 1955 schuf die Voraussetzung zum Ausbau einer aufstrebenden Fremdenverkehrsgemeinde. Schon bevor im Jahre 1972 das Wildgehege eröffnet wurde, hatte sich die Gemeinde auf Erholung suchende Urlauber (überwiegend Sommerurlauber) eingestellt. Dabei wurde Beachtliches von den kommunalen Stellen (u.a. Bau eines neuen Hochbehälters, einer neuen Friedhofskapelle und einer vollbiologischen Kläranlage) von Seiten des Beherbergungsgewerbes und nicht zuletzt von Privatleuten geleistet, um Anreize und Bequemlichkeiten zu schaffen, so dass die Zahl der Betten von 25 auf 280 Betten im Zeitraum von 1960 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts angehoben werden konnte. Seit 1970, im Rahmen der hessischen Gebietsreform ein Stadtteil der Stadt Battenberg mit 1.400 Einwohnern, konnte man im Jahre 1977 die staatliche Zahl von 40.777 Übernachtungen registrieren. Das große Interesse der Einwohner an der Mitgestaltung und Verbesserung des Dorfbildes brachte mit dem Prädikat „staatlich anerkannter Erholungsort“ den gewünschten Erfolg. Nach Feststellung des medizin-meteorologischen Wetterdienstes weist das Klima unseres Ortes erholungsfördernde Komponenten auf. Der Neubau eines beheizten Freischwimmbades bedeutete zweifellos eine Bereicherung der schon vorhandenen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Die Prädikate „staatlich anerkannter Erholungsort“ und seit August 1983 „staatlich anerkannter Luftkurort“ bestätigten die geleistete Arbeit der Dodenauer Bürger. Das beheizte Freibad, der Drachenflugplatz, das Wildgehege mit Grillplatz, der Campingplatz, ausgeschilderte Wander-, Rad- und Nordic-Walking-Wege sowie die Möglichkeit des Ausübens von Wintersportaktivitäten bieten den Gästen, neben den Angeboten der Hotels und Gaststätten, vielfältige Entfaltungsmöglichkeiten. Dodenau bietet heute mit all seinen Einrichtungen den Gästen erholsame Ferientage.
Durch die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen wurde für private und kommunale Baumaßnahmen eine Erneuerung des Dorfbildes geschaffen. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden in den Jahren 1986/1987 die Kreuzungen Elsofferstraße/Ringstraße bzw. Aue-/Ost-/Biegen- und Ringstraße im Dorfkern ausgebaut. Im Jahre 1989 wurden zwei neue Tennisplätze ihrer Bestimmung übergeben.
1990 starb der langjährige Ehrenbürgermeister Gustav Schneider im Alter von 82 Jahren. Mit dem Ausbau der Berliner Straße, der Hauptdurchgangsstraße von Dodenau, wurden die Maßnahmen der Dorferneuerung abgerundet. Hier wurden beiderseitige Gehwege angelegt. Die alte Turnhalle, Räumlichkeit vieler Dodenauer Veranstaltungen, wurde abgerissen und neu aufgebaut: Im April 1992 wurde die neue Mehrzweckhalle eingeweiht, welche heute den Vereinen für kulturelle und sportliche Ereignisse zur Verfügung steht.
Im Juli 1993 nahm das langjährige Pfarrerehepaar Otto und Barbara Alt Abschied von Dodenau. Ihnen folgte im Januar 1994 das Pfarrerehepaar Jörg Awischus/Sabine Färber-Awischus, deren Nachfolgerin seit Juni 2011 Pfarrerin Eleonore Merkel ist. Der Kindergartenanbau wurde im August 1994 in Eigenleistung der Eltern gemeistert. Mit dem An- und Erweiterungsbau der Dodenauer Grundschule im Oktober 1996 fanden nun auch die Chöre ihre „ neue Heimat “. Dank der Kreisverwaltung können die Dodenauer Sänger regelmäßig in der Schule proben. Im Juli 1997 wurde ein neuer Kinderspielplatz mit angrenzendem Bolzplatz an der Loon-op-Zand-Straße eingeweiht. Mit der Ausweisung von 18 neuen Bauplätzen im Neubaugebiet „ Überm Zollstock “ im Oktober 2000 sollte die weitere Entwicklung des Ortes sichergestellt werden. Im Jahre 2002 wurde die neue Radbrücke eingeweiht sowie in 2005 die neue Nordic-Walking-Strecke eröffnet. Ebenfalls in 2005 wurde Dodenau’s erste „Lange Nacht“ gefeiert.
Im Sommer 2007 erlangte Dodenau die Auszeichnung „Dolles Dorf“ vom hr-Fernsehen. Im Jahr 2008 wurde Dodenau schließlich an die Kläranlage Reddighausen angeschlossen, die alte Dorfschmiede wurde saniert, der Verein „825 Jahre Dodenau“ wurde im Hinblick auf die 825-Jahr-Feier in 2009 aufgrund der urkundlichen Ersterwähnung Dodenaus in 1184 gegründet und der erste „Dorfsprung“ zwischen den Nachbardörfern Dodenau und Elsoff fand statt. Highlight im Rahmen des Ortsjubiläums „825 Jahre Dodenau“ war zweifelsohne der „Stehende Festzug“ am Samstag, 11.07.2009, der ca. 4000 Gäste in das „Dolle Dorf“ lockte. Mit allen Vereinen, vielen Nachbarorten und einem riesengroßen Engagement stellte Dodenau ein tolles Jubiläumsfest auf die Beine. Ortsvorsteher Wolfgang Stein brachte die Dinge auf den Punkt: Im Ortsbeirat sei man schon vor drei Jahren überzeugt gewesen: „Wenn wir das Jubiläum feiern, dann machen wir das richtig, und dann machen auch alle mit.“ Bürgermeister Heinfried Horsel stellte beim Blick auf den 86 Beiträge und mit ca. 300 Mitwirkenden umfassenden Stehenden Festzug fest: „Das ganze Dorf hat sich in eine große Aktionsbühne verwandelt“. In den Straßen des Dorfes war altes Handwerk zu sehen.
Steinmetz, Gerber, Dachdecker und Schreiner gaben Kostproben ihres Könnens und luden die Besucher zum Mitmachen ein. Zahlreiche Firmen des Ortes stellten sich vor. Mit tollen Beiträgen beteiligten sich auch die Nachbardörfer wie Reddighausen, Eifa, Holzhausen, Berghofen, Frohnhausen und Elsoff an dem bunten Treiben. Immer etwas los war auf der Aktionsbühne am alten Forsthaus. Dort sorgten Musik- und Tanzgruppen für beste Unterhaltung. Weiteres „Highlight“ der großen Jubiläumsveranstaltung im Jahre 2009 war zweifelsohne der Grenzgang in vier Etappen mit insgesamt ca. 800 Grenzgängern. In Ergänzung dazu soll im Spätsommer 2011 eine weitere Grenzbegehung der großen Gemarkung Dodenaus mit schönen und teils noch unbekannten Wanderwegen in drei Etappen erfolgen.